So bekommst du ein besseres Körpergefühl und lässt alte Verletzungen und Scham los

So lässt alte Verletzungen und Scham los. Foto: Sabuas LichtraumFoto: Sabuas Lichtraum

Wir alle haben es schon einmal gespürt, ob in der Partnerschaft oder im Sportunterricht: Schamgefühl im Bezug auf unseren Körper und damit auf uns selbst. Welche Aufgabe Scham hat, warum sie dich eigentlich schützen möchte und wie du deine „Schattenthemen“ aufspüren und lösen kannst, erfährst du in diesem Blog Beitrag

Woher kommt Scham?

Nach dem Psychologen Carroll E. Izard gehört Scham zu den 10 Grundgefühlen (Freude, Zorn, Leid, Widerwillen, Überraschung, Verachtung, Schuldgefühl, Interesse und Furcht), die es überall und in jeder Kultur gibt.

Scham ist zudem ein soziales Gefühl, das heißt es entsteht in Beziehung zu anderen Menschen und wird sozial konditioniert, damit man als Teil der Gesellschaft auf dem richtigen Weg bleibt. Scham ist also kein durchweg negatives Gefühl, sondern hat auch seine Berechtigung. (Quelle)

Der Grund für Scham kann ganz vielfältig sein. Sie wird geprägt von Medien, unserer Umwelt und jedem selbst. Wir schämen uns, wenn ein Teil unseres Körpers tabuisiert wird oder ein Merkmal an uns besonders hervorsticht (oder wir das zumindest denken).

Besonders schambehaftet: Der Beckenboden

Sehr häufig erlebe ich in meinen Kursen und Coachings, dass gerade das Becken und der Beckenboden besonders mit Scham verbunden sind. Wie das meist bei der Scham so ist – man spricht nicht darüber, ignoriert sie und schiebt sie irgendwie weg. Hat ja auch irgendwo seinen Sinn. Aber letztendlich sitzt dort ein Thema, das zu wenig Beachtung findet.

Dies kann beispielsweise bei uns Frauen mit unserer Periode zusammen hängen. Vielleicht gab es als Jugendliche Momente, in denen du dich dafür geschämt hast, zu bluten. Vielleicht hast du auch einen Kommentar von Mitschülern oder Freunden abbekommen, der dich getroffen und verletzt hat. Dann könnte dein Körper den ganz natürlichen Vorgang mit negativen Emotionen verknüpfen und das könnte ein Grund für Schmerzen sein. Natürlich KÖNNTE es daran liegen. Für Schmerzen gibt es ganz verschiedene Gründe. Dies ist nur eine Möglichkeit.

Scham und Traumata führen zu „Schattenseiten“

Unser Körper merkt sich so ziemlich alles, was wir mit ihm tun und erleben. Scham und Traumata hängen eng zusammen. Denn durch ein Trauma kann Scham entstehen. Und dann denkst du (unbewusst), dass dein Körper besonders an dieser Stelle (und damit auch du)  nicht richtig ist. Vielleicht merkst du auch, dass du in diesem Bereich deinen Körper nicht spürst oder sogar ein taubes Gefühl hast. Dann wird es zu einer “Schattenseite”.

Überall in unserem Körper sitzen kleine und große Traumata, das ist ganz normal.

Ein Trauma kann nämlich viele Facetten haben. Bei manchen Menschen führt beispielsweise eine Vollnarkose schon zu einer traumatischen Störung, bei anderen etwas dramatisches, wie ein Autounfall. Dies kommt ganz auf das eigene Empfinden an.

(Quelle: traumaheilung.de)

unser Körper ist schlau!

Das Ganze macht dein Körper eigentlich, um dich zu schützen. Denn unser Körper ist schlau!

Unser Körper speichert alle Emotionen und die damit verbundene Bewegung ab. Das heißt er merkt sich alles, was du bisher erlebt hast. Unbewusst beeinflusst dich das und macht dich auch zu der Person, die du bist.

Zum Beispiel wenn du immer wieder an einer Stelle im Nacken Schmerzen bekommst, dann kann es sein, dass du damit ein schmerzhaftes Erlebnis verbindest. Es kann sein, dass du dich bei einem Abschied nochmal umgedreht hast, genau über diese Seite des Nackens. Dein Körper spürt dann deinen emotionalen Schmerz und speichert ihn mit der Bewegung ab. Darin sind aber auch die positiven Emotionen gespeichert, die Art wie du läufst, wie du lachst und was dein Körper macht, wenn du dich freust.

Das ganze nennt sich “Embodiment” und ist ein Konzept, das in der Körpertherapie verwendet wird.

So blockieren dich negativ behaftete Erfahrungen

Negativ verknüpfte Emotionen blockieren dich in bestimmten Situationen. Zum Beispiel, wenn du mit deinem Körper etwas Neues lernen willst, wie tanzen. Deswegen fühlen sich bestimmte Tanzbewegungen am Anfang häufig komisch an. Der Shimmy, das Zittern der Hüften im orientalischen Tanz, kann beispielsweise bestimmte Emotionen und Scham auslösen. Vor allem wir Frauen in der westlichen Welt sind es nicht gewohnt, dass “alles wackelt”.

Sobald du dir dessen aber bewusst wirst, ist es möglich diese negative Emotion aufzulösen und umzuwandeln. Du kannst deinen Körper quasi umprogrammieren.

Deine Scham oder Schattenseiten ziehen sich wie eine Schicht über dein Körpergefühl, um es zu verdecken. Dein Körper möchte dich vor dem einmal erlebten Schmerz gerne schützen und verdrängt ihn deswegen. Du nimmst dich selbst nicht mehr bewusst wahr und ignorierst deinen Körper und deine Bedürfnisse. Das hat häufig aber auch seinen Sinn! Bestimmte Themen brauchen einfach viel Zeit und die richtige Betreuung, um mit ihnen klar zu kommen.

Besonders im Tanz, wo unser Körper das zentrale Medium ist, werden Scham und Schattenthemen frei, kommen ans Licht und können so bearbeitet werden. Allerdings nur, WENN es die richtige Zeit ist.

Wie kannst du deine Schattenseiten im Körper auflösen?
  1. Spüre und nehme wahr, was gerade in dir und damit auch in deinem Körper los ist. Du kannst schauen, ob du irgendwo Schmerzen hast oder welche immer wieder kommen. Du kannst auch deinen Körper bitten, dir Themen zu zeigen.
  2. Lasse dir dabei Zeit. Die Seele muss mitkommen. Und nicht alles möchte sich zeigen und auflösen, dann alles hat auch seinen Sinn, warum es bei dir ist.
  3. Schaue dir an, was raus kommt. Wenn du etwas spürst, dann frage dich, ob du das in deinem Leben schon mal gefühlt hast. Vielleicht kommt dir eine Erinnerung hoch.
  4. Das kann schmerzhaft sein. Wenn du das Gefühl hast, dass du es selbst nicht mehr halten kannst, dann suche dir einen Experten auf dem Gebiet. Auf körperlicher Ebene können dich Körpertherapeuten, wie Osteopathen, super unterstützen.
  5. Ganz eng verknüpft mit den körperlichen Schattenseiten, sind deine eigenen Glaubenssätzen über deinen Körper. Frage dich: Was denke ich über meinen Körper? Von was bin ich überzeugt? Habe ich Lieblings Körperstellen? Oder Bereiche, die ich gar nicht an meinem Körper mag?
  6. Suche dir deinen eigenen Weg, wie du die Schatten in dir auflösen möchtest. Da hat jeder seine individuelle Herangehensweise. Ein möglicher Weg, von dem ich sehr überzeugt bin, ist der Tanz. Du kannst in einem Coaching bei einer Tänzerin oder Tanztherapeutin mehr Körperbewusstsein lernen. Sie begleitet dich über einen bestimmten Zeitraum und bearbeitet deine körperlichen Themen durch Tanz- und Körperwahrnehmungsübungen. Du kannst natürlich auch einfach selbst tanzen. Stell dir dein Thema als Tanzpartner vor und tanze mit ihm. So bearbeite ich persönlich viele meiner Themen. Manchmal löst es sich schon nach einem Mal, manchmal braucht es viele gemeinsame Tänze.

 

Ich freue mich über deinen Kommentar! Wie ist deine Sichtweise auf das Thema Scham und Schattenseiten im Bezug auf deinen Körper? Weißt du wo deine Stellen im Körper sitzen, die etwas mehr Beachtung möchten?

Hat dich der Artikel inspiriert, deinen Körper besser kennenzulernen? Schreibe mir gerne in die Kommentarzeile!

 

Deine Daya

 

Erfahre mehr über meine Arbeit:

Kategorie Freitags Flow

Mein Ziel ist es, die Kraft von Tanz und Bewegung zu zeigen und zu vermitteln. Ich zeige Menschen Wege, wie sie durch Tanz und Bewegung ihr Wohlbefinden beeinflussen und verbessern können. Wenn ich tanze, wird jedes Mal ein Stück meiner Seele sichtbar und verbindet sich mit meinem Publikum.

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