Auch wenn wir heute 100 Jahre Frauenwahlrecht feiern ist dies noch längst nicht selbstverständlich. Damals begann mit Clara Zetkin (darüber findest du auch einen Artikel auf meinem Blog) in Europa, was bis heute hart erkämpft werden musste und muss. Erst 1958 durften Frauen ohne die Erlaubnis ihres Mannes ein Bankkonto eröffnen, erst seit 1977 ohne Erlaubnis arbeiten. Eine Errungenschaft aus der Revolution der 1970er Jahren.
Brennende BHs
In den USA verbrannten Frauen in Demonstrationen öffentlich ihre BHs, Tomaten flogen, immer mehr Frauenzentren und Frauengruppen gründeten sich. Die Frauenbewegung bewirkte auch, dass ein Schwangerschaftsabbruch nicht mehr verboten war, heute wird dies auch wieder diskutiert. Aber auch Themen, wie Ehe, Mutterschaft, Sexualität und der eigene Körper wurden diskutiert. Denn die meisten wussten nicht, wie der eigenen Körper überhaupt funktionierte, geschweige denn der Beckenboden.
Unsere Freiheit?!
Auch wenn wir mittlerweile so „frei“ sind, ist dies immer noch ein Thema, das so mit Scham und Unwissenheit behaftet ist. Umso wichtiger ist es, dass wir uns damit beschäftigen, ihn entdecken und spüren lernen. Ich habe das Gefühl, dass wir uns mittlerweile immer weiter von unserem Körper entfernen. Immer weniger spüren wir, was uns gut tut und was nicht. Das, was für uns Frauen in den 1970er Jahren erkämpft wurde, wird heute an manchen Stellen wieder unterdrückt. Durch den Druck, den wir uns selbst machen, durch den Druck den wir von außen bekommen. Durch den Druck den wir uns gegenseitig machen, wenn wir die perfekte Mutter, sexy Ehefrau und gleichzeitig erfolgreiche Businessfrau in einer Person auf Instagram sehen.
Versteht mich nicht falsch: Ich liebe unsere Freiheit! Aber manchmal sind es gleichzeitig so viele Anforderungen, die an uns Frauen gestellt werden. Oder die wir selbst an uns stellen?!
(Bauch-)Tanz ist für mich die Befreiung der Frau
Für mich persönlich bedeutet (Bauch-)Tanz die Befreiung der Frau. Es geht um ein Gemeinschaftsgefühl, es geht darum, dass dein Körper dir gehört und du ihn annimmst wie er ist. Egal, wie alt, wie groß, wie klein, wie dick, wie dünn du bist, in meinem Verständnis von (Bauch-)tanz bist du willkommen!
Was denkst du? Sind wir schon „emanzipiert“? Oder noch auf dem Weg dahin? Was hast du für ein Bild vom (Bauch-) Tanz und Beckenbodentrainings?
Deine Daya